Es war einmal…
Sogar während der Eiszeit im Jungpaläolithikum wurde Tübingen von diversen Jägern uns Sammlern bewohn. Die Überreste von sehr frühen Kulturen finden sich gehäuft in der Region um Tübingen. Nicht zuletzt, weil man in Tübingen einige von den ältesten Artefakten der Menschheit gefunden hat. Diese Entdeckungen zeigen uns, dass Tübingen schon seit geraumer Zeit bewohn war. Doch wie entwickelte sich die Stadt weiter? Was sind die Ursprünge und was hat Tübingen zu dem gemacht, was es heute ist?
Im Mittelalterlichen Tübingen
Das erste Mal wurde Tübingen beim Namen im Jahre 1191 in Mittelalterliche Schriftstücken erwähnt. Dort konnte man entnehmen, dass Tübingen zu dieser Zeit als wichtiger Handelsort und Marktplatz der gesamten Umgebung war. Etwas später gehörte Tübingen und dessen Umgebung dem Grafen von Zollern. 1262 wurde ein Augustinerkloster gegründet und später erhielt Tübingen mit einem Franziskanerkloster sein zweites Kloster und hundert Jahre später wurde dann mit der Schola anatolica eine sehr wichtige Lateinschule in Tübingen errichtet. Zum offiziellen Sitz des Amtes wurde Tübingen 1342 als die Burg und die Stadt an den Grafen von Württemberg ging.
Die Universität
Ein sehr wichtiger Meilenstein für die Geschichte der Stadt passierte als Tübingen zur Universitätsstadt wurde, denn das beeinflusste die gesamte Geschichte und Entwicklung der Stadt. Nachdem 1476 ein Kollegiatstift gegründet wurde, stand im wirtschaftlichen und personellen Sinn der Gründung einer Universität nichts mehr im Wege. Nur ein Jahr später wurde die Eberhard-Karls-Universität in Tübingen gegründet.
Der Dreißigjähriger Krieg in Tübingen
Die Katholische Liga hielt die Stadt Tübingen während des Dreißigjährigen Krieges ab 1622 ganze drei Jahre lang besetzt. Auch ziemlich schwierige Zeiten während dieses Krieges hat Tübingen hinter sich. So wurde es nachdem 1629 das Restitutionsdelikt in Kraft getreten ist während des so genannten „Kirschenkriegs“ geplündert. Nach dem Krieg war Tübingen von bayrischen Truppen besetzt. Auch vom „Schwarzen Tod“, der Pest, blieb Tübingen nicht verschon. So starben 1635 etwa 1500 Menschen an Pest. Nach einigen Schwedischen und Französischen Belagerungen fiel Tübingen schließlich 1647 an die Franzosen, welche bis 1649 blieben. Im 18. Jahrhundert passierte ein sehr großer Stadtbrand, der große Teile der Tübinger Altstadt zerstörte.
Königszeit
Als etwas später das Königreich Württemberg gegründet wurde, war Tübingen sitz dessen Oberamtes, was sich jedoch im weiteren Verlauf nach einigen Verwaltungsgliederungen immer wieder änderte. In dieser Zeit erlebte Tübingen auch mehrmals aufstände von jungen Menschen und Studenten mit unterschiedlichem Erfolg. So wurde zum Beispiel der „Gögenaufstand“ gegen Polizeiwillkür brutal niedergeschlagen. Doch in dieser Zeit gab es viele bedeutende Meilensteine für Tübingen. Mit der Eröffnung eines Bahnhofs, zum Beispiel, wurde Tübingen an die Württembergische Eisenbahn angeschlossen. Auch eine Kaserne wurde 1873 in Tübingen errichtet und machte die Stadt zu seinem Militärstandort. Es behauste die 10. Württembergische Infanterieregiment.
Zweiter Weltkrieg
Während der Zeit des Nationalsozialismus wurde Tübingen sein Status aberkannt und die Stadt wurde zu einem Stadtkreis erklärt. Im nachfolgenden Weltkrieg hat Tübingen einen großen Schaden erleidet, bei insgesamt 3 Luftangriffen auf die Stadt wurden fast 200 Häuser komplett zerstört und etwa 600 weitere beschädigt, was etwa 5% der ganzen Stadt ausmachte. Am Ende des Krieges wurde Tübingen kampflos den französischen Truppen übergeben und lag somit in der französischen Besatzungszone
Nachkriegszeit
In der Nachkriegszeit wurde Tübingen wiederaufgebaut und zu der Stadt gemacht, wie wir sie heute kennen. So blieb Tübingen auch nach dem Krieg bis in die 90er Jahr eine französische Garnisonstadt, was die Entwicklung der Stadt ziemlich prägte, denn abgesehen von den 3 Tübinger Kasernen nutzten die Franzosen auch viele Häuser der Stadt. Tübingen war immer und bleibt bis heute eine wunderschöne Stadt im Südwesten Deutschlands, in der sich ein Besuch immer loht.